Pressemitteilung zum Internationales Tag der Familie 15.05.2022
Das Thema „Familie“ eignet sich nicht für parteipolitisches Gezänk
Breite Unterstützung aus den Fraktionen für Familien signalisiert
Erfurt. Anlässlich des „Tages der Familie“ luden die im AKF zusammengeschlossenen Familienverbände und Organisationen die familienpolitischen Sprecher der Fraktionen im Thüringer Landtag zu einem Ideenaustausch ein.
Vor dem Hintergrund der vielfältigen Erfahrungen der Corona-Zeit hob Johannes Döring (Familienbund der Katholiken) für den AKF zunächst die besonderen Leistungen der Thüringer Familien hervor und benannte noch immer bestehende Herausforderungen, welche teils noch immer belasten.
In der sich anschließenden offenen Gesprächsrunde hatten die Fraktionsvertreter die Möglichkeit ihre Ideen und Konzepte zur Stärkung von Familien für den Freistaat vorzustellen und die Inhalte ihrer Schwerpunkte im Bereich Familienpolitik darzustellen.
Robert-Martin Montag (FDP) zog für seine Gruppe im Thüringer Landtag den Schluss, dass „der Staat von den Familien lernen muss – keep it smile“. Nach Einschätzung der FDP haben gerade Familien gezeigt, dass sie in Krisenzeiten die für sich immer bestmögliche Lösung finden. Die Eigenverantwortung solle in vielen Bereichen wieder an die Familien zurückgegeben werden.
Denny Möller (SPD) stellte in den Fokus seiner Analyse, dass es gerade jetzt darum ginge, die Folgen der Pandemie für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien aufzuarbeiten, um Schwachstellen im System aufzudecken, um aus den Erfahrungen zu lernen. Wenn dies strukturelle Änderungen, insbesondere eine Stärkung institutioneller Förderung erfordere, werde dies die SPD unterstützen.
Beate Meissner (CDU) hob hervor, dass Familien in Entscheidungsprozessen während der Pandemie viel zu wenig gehört und ihre Anliegen nur unzureichend berücksichtigt wurden. Ihre Fraktion unterstütze ausdrücklich die vom AKF angeregte „Thüringer Familien-App“, welche im aktuellen Haushalt mit ausreichend finanziellen Mitteln und einer Verpflichtungsermächtigung für die Jahre 2023 und 2024 verankert sei. Die Thüringer Familien-App will alle Freizeit- und Unterstützungsangebote für Familien in Thüringen präsentieren. Die Umsetzung wolle man weiter aktiv begleiten.
Der Vorschlag von Ann-Sophie Bohm (Bündnis 90/Die Grüne) ein Familienmitwirkungsgesetz in Thüringen zu erlassen, fand ebenso breite Unterstützung bei den Anwesenden, wie das Anliegen, die Arbeit der Familienverbände in Gremien auf kommunaler wie Landesebene zu stärken.
Deutlich wurde beim Gespräch zwischen den Vertretern der Thüringer Familienorganisationen und den familienpolitischen Sprechern, dass „sich das Thema Familie nicht dazu eignet, Parteipolitik zu betreiben“, so Aaron Richardt, Vorsitzender des AKF.
Neben „Corona-Folgen für Familien“ und dem Positionspapier des AKF wurde u.a. über die Änderung des Thüringer Familienförderungssicherungsgesetzes und die Umsetzung der Thüringer Familien-App gesprochen.
Das vom AKF gewählte Format zeichnete sich als konstruktives Arbeitsgespräch zwischen Familienverbänden und politisch Verantwortlichen aus und soll in dieser Art und Weise wiederholt werden. „Der große Vorteil dieses Austausches“, so Aaron Richardt, „besteht darin, dass alle Fraktionen gleichzeitig dieselben Informationen erhalten und nach Beratung in ihren Fraktionen diese gemeinsam mit dem AKF weiter entwickeln können.“, so der Wunsch des Vorsitzenden. Dies schafft Transparenz und stärkt die familienpolitischen Sprecher in ihren Fraktionen.
Der Arbeitskreis Thüringer Familienorganisationen (AKF) vertritt die Interessen der Thüringer Familien gegenüber der Politik.